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Lessings Schlange und Frösche

Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
Ölgemälde aus dem Lessing-Museum in Kamenz. Abbildung entnommen der Internet-Seite der Lessing-Akademie. Dort findet man noch mehr Abbildungen und natürlich seine Werke.

Die Wasserschlange

(nach einer Fabel von Aesop)

Zeus hatte nunmehr den Fröschen einen andern König gegeben; anstatt eines friedlichen Klotzes eine gefräßige Wasserschlange.

"Willst du unser König sein?", schrien die Frösche, "warum verschlingst du uns?"

 "Darum", antwortete die Schlange, "weil ihr um mich gebeten habt."

"Ich habe nicht um dich gebeten!" rief einer von den Fröschen, den sie schon mit den Augen verschlang.

 "Nicht?" sagte die Wasserschlange. "Desto schlimmer! So muss ich dich verschlingen, weil du nicht um mich gebeten hast."

Ein Mann mit einer silberfarbenen Perücke sitzt am Teichufer und scheint mit den Fröschen zu sprechen - ziemlich seltsam, oder?

Nick schwimmt dorthin und tatsächlich: Zwei Frösche quaken und quaken und merken nicht, dass sich eine hungrige Ringelnatter heranschleicht. Der Mann ist so sehr in sein Gedicht vertieft, dass er vor Schreck seine Perücke verliert...

Und das hat er gerade vorgetragen:

Lessing Altersbildnis aus dem Lessing-Museum in  Kamenz

Die Teiche gibt es heute noch - und auch das Wirtshaus, in das Lessing gerne eingekehrt ist. Oft hat er sich dort mit anderen klugen Leuten aus Braunschweig getroffen. Es ist das “Große Weghaus” in Stöckheim. Hier eine Tafel, die am Haus angebracht ist.

Tafel am Großen Weghaus

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